Marrakesch war ein zu leiser Anfang. Was bleibt von der 22. Weltklimakonferenz in Marokko?

klimakonferenz slider1 960x360 cop22Mittag in Marrakesch, in wenigen Minuten trete ich die Heimreise nach Ingolstadt an. Jetzt, da ich meinen letzten Blog aus Marrakesch schreibe, bleibt noch immer unklar, wann genau die Klimakonferenz offiziell endet. Die meisten rechnen jedoch mit dem späten Nachmittag. Nach der großen Party von Paris war die erste Klimakonferenz nach Inkrafttreten des Weltabkommens vielleicht ein etwas zu leiser Anfang. Zur Umsetzung des globalen Ziels, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, wenn möglich unter 1,5 Grad zu halten, fehlen noch immer neue, klare Regeln und wirkungsvolle »Instrumente«, wie unter KlimaverhandlerInnen trocken heißt. Gut, jedem war klar, Marokko würde ein sehr technisch-formaler Gipfel werden.

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Klimakonferenz: Feuchte Augen und Solarkraftwerke

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Dritter Bericht aus Marokko von der Klimakonferenz. Podiumsdiskussionen sind wichtig, aber oft trocken. An meinem dritten Tag in Marrakesch aber gibt es feuchte Augen. Eingeladen hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Auf dem Alternativgipfel in der Cadi Ayyad Universität ging es um die Europäische Union und ihrem Greifen nach den Energie-Rohstoffen der Länder Nordafrikas, ich referierte zum Stand der Energiewende in Deutschland. Auf der Bühne im Hörsaal Nummer 2 berichtete nach mir ein kurz eingesprungener Energie-Experte aus Tunesien über die lange Geschichte französischer und europäischer Ausbeutung von Marokko über Algerien bis Libyen.

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Klimakonferenz: Karawane des Kapitals

 

144389Zweiter Bericht von der Klimakonferenz. Der zweite Tag ist ein sehr heißer Tag. Beim morgendlichen Briefing der deutschen Verhandlungsteams wird schnell klar: Die Verhandlungen zur konkreten Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sind im Wüstensand verlaufen.

Normalerweise werden wichtige Entscheidungen zur Zukunft der globalen Klimapolitik in der ersten Konferenzwoche vorverhandelt. Um dann Streitfragen in der zweiten Woche, dem High-Level-Segment, zwischen StaatschefInnen und MinisterInnen auszukungeln. Im Königreich Marokko aber zählt das Wort des Königs. Und weil der schon mal eine Marrakesch-Erklärung hat aufschreiben lassen und für gut befunden hat, steht die Deklaration der 22. Vertragsstaaten-Klimakonferenz und die erste Abschlusserklärung zum Pariser Klimaabkommen schon jetzt so gut wie fest.

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Klimakonferenz: Durch die Medina von Marrakesch

Ankunft Flughafen (Foto: privat)

Erster Tag. Ankunft am Flughafen. Marrakesch weht in roten Bannern: "Act, Agir, Actuar". Die Klimakonferenz in den riesigen Plastik-Planen-Zelten vor den weiß verschneiten Hängen des Atlas-Gebirges hat sich "das Handeln" auf die Fahnen geschrieben. Immerhin: Mit dem vorletzter Woche in Kraft getretenen Pariser Klimavertrag vom Winter letzten Jahres ist noch nie zuvor ein Völkerrechtsabkommen so schnell gültig. Jetzt soll eine Gebrauchsanleitung verhandelt werden, wie es geschafft werden kann, damit sich die Erde bis Ende des Jahrhunderts nicht um 2 Grad erwärmt. Aber Papier ist geduldig. Schon 2016 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch die "Perle des Südens" lechzt wegen Trockenheit na

ch Wasser. Schon immer war das kostbare Nass in der alten Festungsanlage Mangelware, zwei Staudämme vor den Toren liefern der knapp 1-Million-Einwohnermetropole das Trinkwasser.

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