Abgeordneten wird Zugang zu Castor-Lager in Gorleben verweigert
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- 21 Oktober 2011
- von Bernd Brouns
Abgeordnete der Oppositionsfraktionen haben sich heute vor Ort in Gorleben über die erhöhten Strahlenwerte am dortigen Zwischenlager informiert. Der Besuch war mit dem Betreiber des Zwischenlagers GNS und dem Bundesumweltministerium abgesprochen. Trotzdem wurde den Bundestagsabgeordneten Johanna Voß (DIE LINKE) aus dem Wendland, Dorothea Steiner & Sylvia Kotting-Uhl (beide Bündnis 90/Die Grünen) und Matthias Miersch (SPD) sowie den Landtagsabgeordneten Kurt Herzog (DIE LINKE) und Brigitte Somfleth (SPD) der Zugang zu wesentlichen Bereichen des Zwischenlagers Gorleben verweigert. Die Lagerhalle der Castor-Behälter durfte nicht betreten werden, obwohl nur dort wichtige Fragen zu Strahlenbelastung und Anordnung der Transportbehälter hätten geklärt werden können. Die Betreiber-Gesellschaft GNS erklärte vor Ort, dass die Abgeordneten auf Grund der kurzfristigen Ansetzung nicht der für den Zugang normalerweise notwendigen Sicherheitsüberprüfung hätten unterzogen werden können. Das ist offensichtlich vorgeschoben: Abgeordnete werden regelmäßig Sicherheitsprüfungen ausgesetzt.
Johanna Voß forderte erneut, den für Ende November geplanten nächsten Castor-Transport abzusagen: „Die Bedenken aufgrund der gemessenen Strahlenbelastungen konnten nicht ausgeräumt werden. Im Gegenteil: Die Verweigerung des Zutritts für die gewählten Bundes- und Landtagsabgeordneten auf das Gelände des Zwischenlagers zeugt von fehlender Transparenz. Nur auf dem Gelände wäre eine Überprüfung der Maßnahmen zur Reduzierung der Strahlenbelastung möglich gewesen.“