Erhöhung der Bahnpreise ist nicht zu rechtfertigen
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- 12 Dezember 2013
- von Sabine Leidig
„Die jährlichen Fahrpreiserhöhungen bei der Bahn sind eine Unverschämtheit. Die Kombination aus immer teureren Tickets bei immer geringerer Leistung macht aus dem Anstieg der Ticketpreise einen wirklichen Skandal. Gleichzeitig hat die DB Fernverkehr AG den operativen Gewinn allein von 2011 zu 2012 von 157 auf 364 Millionen Euro mehr als verdoppelt. 2016 sollen es laut Planungen der DB AG schon mehr als 600 Millionen Euro sein. Das heißt im Klartext: Die Fahrgäste finanzieren die Gewinne der DB AG“, so Sabine Leidig, Verkehrspolitikerin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der anstehenden Fahrpreiserhöhung bei der Deutschen Bahn am 15. Dezember. Leidig weiter:
„Rechnet man die Preiserhöhungen seit der Einführung des neuen Preissystems 2003 zusammen, so haben diese sich um fast 39 Prozent erhöht, inflationsbereinigt entspricht dies immer noch einer Erhöhung um 19,5 Prozent. Das bedeutet: Die DB-Fahrpreise sind über die letzten zehn Jahre doppelt so schnell gestiegen wie das generelle Preisniveau. Die BahnCard 50 wurde im gleichen Zeitraum sogar um fast 85 Prozent verteuert (von 138 Euro Ende 2002 auf 255 Euro ab Sonntag).
Gleichzeitig hat die Bahn im Fernverkehr ihr Angebot radikal zusammengestrichen. An 368 Bahnhöfen, die abseits der Hauptstrecken liegen, wurde die Zahl der Abfahrten von 38.027 im Jahr 1999 auf 20.506 im Jahr 2012 reduziert, also fast halbiert. Auch zum Fahrplanwechsel am Sonntag wird es wieder massive Angebotsverschlechterungen geben, beispielsweise fallen erneut zahlreiche Autoreisezüge weg. Außerdem fehlt es überall an Reservekapazitäten, was zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen zur Folge hat.
Durch diese drastische Tarifentwicklung bei stetig steigenden Lebenshaltungskosten, vor allem in Großstädten und Ballungsräumen, werden besonders die unteren Einkommensgruppen von öffentlicher Mobilität zunehmend ausgeschlossen.“