Bahnfahren 2014 im Saarland: Die Preise hoch - das Angebot runter


Gleich dreimal machten grenzüberschreitende Bahnverbindungen in den letzten Monaten negative Schlagzeilen. 

1. Der Regionalrat in Metz beschloss im Dezember 2013, alle Regionalverbindungen zwischen Metz und Saarbrücken zu unterbrechen, so dass Reisende in Forbach umsteigen müssen.

2. Kurz zuvor stand die Saarbahn-Verbindung nach Sarreguemines zum zweiten Mal zur Disposition, weil der französische Netzbetreiber ein deutlich erhöhtes Nutzungsentgeld für ein paar hundert Meter Gleisanlagen jenseits der Grenze einspielen will. Für die Betreiberin der Bahnverbindung – die Saarbahn – ist das nicht finanzierbar.

3. Bereits im März 2013 wurde publik, dass die durchgehende Regionalexpressverbindung nach Strasbourg in Sarreguemines enden sollte, weil die franz. Staatsbahn SNCF neue Züge einsetzen wolle, die in Deutschland nicht zugelassen seien. Zum Glück scheint es Lieferschwierigkeiten zu geben, denn zum Jahreswechsel verkehrten die bisherigen Triebwagen noch, und zwar bis Saarbrücken.

Ganz kurzfristig entfiel allerdings das Nachtzugangebot nach Berlin, Hamburg und München. Wer anstatt mit dem Flugzeug nachts um 1 Uhr von Saarbrücken in die Hauptstadt reisen wollte, konnte bislang 8:30 Uhr entspannt am Berliner Hauptbahnhof aussteigen. Nun nicht mehr. Der „CityNightLine“ der Deutschen Bahn fährt nun über Strasbourg und macht einen großen Bogen ums Saarland. Ursache seien die Bauarbeiten auf der Strecke bis Mannheim, die hauptsächlich nachts stattfinden. Vielleicht ist es aber schon ein Vorgeschmack für eine fernverkehrsfreie Zukunft im Saarland. Dass der französische TVG Paris–Frankfurt zukünftig ebenfalls die schnellere Südstrecke nehmen will, gilt in Bahnkreisen als ausgemachte Sache.

Schlagzeilen machten allerdings auch wieder diverse Preiserhöhungen bei den Verkehrsunternehmen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember stiegen die Fahrpreise bei der Bahn um 2-4 Prozent, deutlich mehr als durch Inflation und Kostensteigerungen begründbar wäre. Zum Jahreswechsel zog der Tarifverbund „SaarVV“ nach. Was betriebswirtschaftlich nachzuvollziehen ist, wird allerdings wenig geeignet sein, mehr Fahrgäste und damit mehr Kunden in den eigenen Fahrzeugen begrüßen zu können. Ob ein fast leerer Linienbus dadurch rentabler unterwegs ist, wenn die verbliebenen drei Fahrgäste pro Fahrt 20 Cent mehr bezahlen müssen, darf angezweifelt werden.  

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