Das bisschen Öl im Golf?
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- 17 September 2010
Konsequenzen ziehen aus dem Desaster nach dem Versinken der BP-Ölplattform Deepwater Horizon!
Eine Verschärfung von Erdölförderrichtlinien, die Abkehr von Ölabhängigkeit auf nationaler Ebene und die Förderung erneuerbarer Energien sind nicht erst nach dem am 20.April 2010, als die Erdölplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexico gesunken ist und eine Ölverschmutzung des Meeres und anliegender Küsten katastrophalen Ausmaßes verursacht hat, notwendiger Bestandteil eines zukunftsweisenden Energiekonzepts.
Die Suche nach Ölvorkommen in ökologisch sensiblen Gebieten muss generell beendet werden. Es dürfen keine öffentlichen Gelder für die Suche und Förderung von Öl in Meeresgebieten bereitgestellt werden, die Vergabe von Bohrlizenzen muss von hohen technischen und sozialen Standards abhängig gemacht werden. International müssen Regelungen getroffen werden, in Havariefällen für Haftung und Schäden das Verursacherprinzip durchzusetzen, denn bisher werden in aller Regel öffentliche Haushalte für die Beseitigung ökologischer Schäden aufgrund profitmaximierender Sicherheitsmängel bemüht (z.Bsp. 10 Mrd € für die Räumung der Asse).
Für die Umstellung des Energie- und Verkehrswesens auf erneuerbare Energien ist der Neuaufschluss von Erdölvorkommen genau wie der Neubau von Kohlekraftwerken kontraproduktiv. Durch knapper werdende Ölvorkommen und dem stetigen Anstieg der globalen Nachfrage werden immer risikoreichere Fördermethoden verwendet. Die Katastrophe im Golf von Mexico zeigt, dass Erdölförderung mittlerweile zu den Hochrisikotechnologien gehört. Ein vehementes Umdenken im Verkehrswesen, im Bereich Ressourcenschonung und generell bei tradierten, auf fossilen Brennstoffen basierenden Industrie und Lebensweisen sind unumgänglich. Die Debatte um Gefährdung von Mensch und Umwelt durch die Nutzung von fossiler und atomarer Energie muss von der einseitigen Betrachtung der Treibhausgasemission auf die Förder- und Entsorgungsbelastung für Natur und Umwelt ausgedehnt werden.