EU erlaubt Verunreinigungen mit nicht zugelassenen Gentech-Pflanzen
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- 22 Februar 2011
Wie die Nachrichtenagentur Reuters heute vermeldet, will die Europäische Union künftig geringfügige Rückstände nicht zugelassener genetisch veränderter Pflanzen in Futtermittelimporten zulassen. Ein Expertengremium der 27 Mitgliedstaaten stimmte am Dienstag in Brüssel dafür, die bisher geltende Pflicht zu hundertprozentiger Reinheit etwa von Soja-Lieferungen zu kippen. Stattdessen gelte unter bestimmten Bedingungen künftig ein Grenzwert von 0,1 Prozent, erklärte die EU-Kommission.
„Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der gentechnikfreien Land- und Lebensmittelwirtschaft. Die Gentechnikfreiheit wird für die Interessen der Futtermittelindustrie und der Gentech-Staaten geopfert“, kommentiert Dr. Kirsten Tackmann (MdB) die Entscheidung in einer Pressemitteilung.
Die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion fährt fort: „DIE LINKE hält an der Nulltoleranz fest. Wenn eine Pflanze nicht zugelassen ist, darf auch ein bisschen Gentechnik nicht drin sein, nur weil die Gentechnikindustrie die Trennung der Warenströme nicht hinbekommt. Die Begründung, beim Festhalten an der Nulltoleranz drohe ein Engpass bei Eiweißfuttermitteln, ist ein allzu durchsichtiger Erpressungsversuch. Wenn es ihn überhaupt gibt, wäre er auch eher ein Argument für die Stärkung des einheimischen Anbaus von Eiweißfuttermitteln, der längst auf die agrarpolitische Tagesordnung gehört.“
Die Pressemitteilung von Greenpeace zum selben Thema finden Sie hier.