ÖPNV im Nulltarif, aber richtig!
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- 16 Februar 2018
- von Sabine Leidig
Wir begrüßen den Vorschlag der geschäftsführenden Regierung aufs heftigste, Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) einführen zu wollen. Denn mehr als zwei Drittel der Bevölkerung (71%) wollen einen kostenfreien ÖPNV. Dies ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage von infratest-dimap (beauftragt von Prof. Peter Grottian, ehem. FU Berlin, von Januar 2018). Wenn der Vorschlag aus Furcht vor EU-Maßnahmen wegen Feinstaubbelastungen in deutschen Städten gemacht wurde, sind wir so großzügig und übersehen diesen Hintergrund.
Aber der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat Recht: Die entsprechenden Städte/Kommunen und deren ÖPNV-Verbünde, die mit einem solchen Nulltarif starten, müssen erhebliche Unterstützung bekommen. Ein Hauruck-Nulltarif kann scheitern bzw. zu Chaos führen. Das würde dann als "Beweis" dafür dienen, dass es nicht geht. Zu rechnen ist sicher mit Fahrgast-Zuwächsen von 25-40%. Dafür muss kurzfristig Vorsorge getroffen werden. Auch, indem der gesamte Umweltverbund Fahrrad/Fußgänger/ÖPNV betrachtet wird und u.a. die Möglichkeiten für Fahrradverkehrswachstum in just diesen ÖPNV-Nulltarif-Städten, darunter Berlin, optimal genutzt werden, was den Ansturm auf den ÖPNV mildert.
Geld genug ist da. Allein die Subventionen des Diesels belaufen sich pro Jahr auf 7 Mrd. Euro (Umweltbundesamt, für 2010). Hinzu kommen die völlig ungerechtfertigten neuen Subventionen für Elektro-Pkws, die die Konzerne, die in ihren Profiten fast ertränkt werden, weiter fließen sollen. Diese Gelder müssen umgelenkt werden - zu den Nulltarif-Städten.
Unsere Broschüre „Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr – Eine offensive für sozialökologische Mobilität und Lebensqualität“ ist nach wie vor in 2. Auflage kostenlos bei der Fraktion DIE LINKE im Bundestag erhältlich (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ) oder hier