Chancen ergreifen für eine nachhaltige Entwicklung in der Rhön
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- 6 Februar 2013
Keine zwei Jahre ist es her, dass ich die aufsässigen Bürger des thüringischen Rhöndörfchens Oberkatz besuchte, die selbstbewusst in Anlehnung an die Proteste in Stuttgart gegen die Planungen der Bundesstraße 87n mit gewaltigen Brückenbauwerken und Tunnels Sturm liefen. So hatten sie sich eine Entlastung vom Pendlerverkehr, der sich morgens und nach Feierabend durch das Dorf schiebt nicht vorgestellt.
Nun haben die Bürger von Oberkatz und all die Aktiven der rührigen Bürgerinitiative für eine dem Biosphärenreservat angemessene Verkehrsplanung einen Sieg davon getragen der Mut macht. Das Bundesverkehrsministerium erklärt nun die Trassenplanung schlicht für nicht rechtssicher und nicht vereinbar mit den Erfordernissen an eine Bundesstraße. Eine Trasse durch das Bioshärenreservat, die den Schutzraum ignoriert scheint nun endgültig vom Tisch zu sein. Nun ist die Zeit für die Planer in Hessen, Thüringen und Bayern gekommen endlich ein Verkehrskonzept auf die Beine zu stellen, das die Bedürfnisse der Bewohner, Pendler und Touristen berücksichtigt. Nun ist es an der Zeit all die Ideen für einen sanften Tourismus und das Mobilitätsbedürfnis der Rhöner zu sammeln und Modelllösungen zu entwickeln. Lösungen sind gefragt, wie Menschen am Ort Arbeit und Auskommen finden, wie sie einfach, zuverlässig und mit wenig Zeitaufwand an entlegenere Arbeitsorte kommen und wie die Besucher in die Rhön gelangen können, ohne damit den ersehnten Naturraum zu zerstören. Erfolgreich bringt die Rhönbahn Fulda-Gersfeld die Touristen in den Kurort an der Wasserkuppe und die Pendler direkt an den Fuldaer Bahnhof in die Fuldaer Innenstadt. Warum nicht von diesem Erfolg lernen? Ein Lückenschluss zur bestehenden Main-Rhön Bahn von Schweinfurt über Bad Neustadt nach Meiningen könnte eine flotte Bahnverbindung Fulda-Meiningen entstehen lassen. Bundesländerübergreifende Buslinien zum Kreuzberg in Bayern, zum Theaterbesuch nach Meiningen oder für den Schulweg zur naheliegenden Schule nach Hessen sind nötig. Da hilft kein Bus der zweimal am Tag unterwegs ist oder mensch gar an der Landesgrenze umsteigen muss.Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrad und Wintersportausrüstung muss die Regel werden. Zusätzlich braucht es ein Netz von regelmäßigen, kleinteiligen, angepassten Transportangeboten. Eine Chance für eine nachhaltige Entwicklung der Rhön in allen drei Bundesländern ist nun eröffnet. Nehmen wir die Chance wahr! |