Kaufprämie macht Elektroautos nicht sinnvoller
- Details
- 2 Februar 2016
- von Sabine Leidig
Zu den Forderungen nach einem Milliarden-Förderprogramm und Kaufprämien für Elektroautos, die heute zum „E-Auto-Gipfel“ der Bundeskanzlerin mit den Vorstandschefs der deutschen Autobauer wieder laut werden, erklärt Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag: „Eine Kaufprämie macht Elektroautos nicht sinnvoller. Wer eine soziale und ökologische Zukunft der Mobilität im Blick hat, der kann nicht das Ziel verfolgen, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen.
Mittlerweile sollte allen klar sein, dass die aktuellen Elektroauto-Modelle nur einen geringen ökologischen Vorteil gegenüber den sparsamen Verbrennungsvarianten haben. Wir brauchen ein generelles `Downsizing´ was Gewicht und Leistung der Autos betrifft und keine Förderung von elektrischen Autos.
Für die Mobilität der Zukunft brauchen wir endlich die Elektrifizierung aller Bahngleise und ein massives Ausbauprogramm für den ÖPNV – inklusive Straßenbahnbau und Förderung von Pilotprojekten zu Elektro- und Trolleybussen (Oberleitungsbusse). Das Ziel eines ÖPNV-Ausbaus sollte sein, im Jahr 2020 eine Million Autos weniger auf der Straße zu haben. Das würde ein großes Plus an Lebensqualität bringen: mehr Platz in den Straßen, weniger Lärm und Abgase, Einsparungen bei privaten Haushalten, Klimaschutz und trotzdem bequeme Mobilität für alle.
Das Gerede von Zukunftsfähigkeit der deutschen Autoindustrie ist dabei verlogen: Der Kuschelkurs der Regierung mit der Autoindustrie hat wegen fehlender Kontrollen gerade zur größten Autokrise geführt. Ein neues gigantisches Förderprogramm ohne nennenswerten Nutzen macht in dieser Logik weiter.“