Nicht trocken sondern feucht: Moore in Brandenburg
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- 8 September 2011
Endlich hat auch Brandenburg ein Programm zum Schutz und zur Nutzung der Moore. Auf der letzten Sitzung des Landtags in Potsdam am 31. 08. 2011 wurde ein solcher Antrag von den Regierungsfraktionen DIE LINKE und SPD eingebracht und verabschiedet.
„Moorschutz ist auch Klimaschutz…“ so der agrarpolitische Sprecher der Linksfraktion, Dr. Michael Luthardt, „…und nur gemeinsam und in enger Abstimmung mit der Landwirtschaft hat dieses Programm Aussicht auf Erfolg. Es geht nicht darum, Schutz- und Nutzungsinteressen gegeneinander auszuspielen, sondern in einem integrativen Ansatz beides miteinander zu vereinen und den Landwirten eine zukunftsfähige, nachhaltige Bewirtschaftung der Niedermoorflächen zu ermöglichen.“
Deshalb ist das Programm integrativ angelegt: Neben den Zielen des Klima- und Naturschutzes werden die der Land- und Forstwirtschaft in die Gestaltung des Programms einbezogen. Eine Arbeitsgruppe, die aus Vertretern der Ministerien, Wissenschaftlern und den berufsständischen Vertretungen besteht, begleitet die Durchführung des Programms. Für die neue europäische Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werden Maßnahmenvorschläge mit dem Schwerpunkt „Moor“ entwickelt. Bis Ende 2011 soll außerdem die Bestandsaufnahme der Moorflächen und ihrer Nutzung abgeschlossen sein sowie bis Mitte 2013 beispielhafte Projekte benannt werden.
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg sind die moorreichsten Bundesländer. Brandenburg verfügt von ehemals 300.000 Hektar noch über 3.000 Hektar intakte Moore. Diese intakten, nassen Moore binden und speichern Kohlendioxid, die Trockenlegung von Mooren führt umgekehrt zur Freisetzung von CO2. Heute setzen die entwässerten Moore Brandenburgs mehr CO2 als der gesamte Straßenverkehr oder die Industrie frei (ca. 6 Mio. Tonnen). Dr. Luthardt erklärt außerdem, dass Mooren sich auch den Klimafolgen anpassen können: „Moore können – wie ein Schwamm – Wasser in Zeiten des Überflusses speichern und wirken ausgleichend auf den Wasserhaushalt.“ Lebendige Moore sind außerdem für den Bodenschutz und die Artenvielfalt wichtig. Auch in Mecklenburg-Vorpommern läuft ein Moorschutzprogramm bereits seit über 10 Jahren erfolgreich – es war vom Umweltminister der LINKEN Wolfgang Methling eingeführt worden.