Tiefe Wasser sind still
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- 4 November 2014
„Aus Neptuns Reich“ heißt in den Gaststätten oft märchenhaft, wenn es sich um Fischspeisen handelt. Doch wir sind näher am Zustand des „Es war einmal…“, als es uns lieb ist.
In Neptuns Reich, der Tiefsee, liegen riesige Fangnetze oder Schleppnetze werden über den Meeresboden entlanggezogen, um alles was größer ist als der herumschwimmende Plastikmüll mitzunehmen. Als Tiefsee gilt hierbei alles unterhalb von 400 Metern. Die Beifangquoten von nicht verkäuflichen Meeresbewohner belaufen sich um 80 Prozent und führen zu einem ökologischen Kahlschlag unter Wasser, dessen Erholung man nur erhoffen kann, bedenkt man die Sensibilität des maritimen Ökosystems. Der wirtschaftliche Nutzen der Tiefseefischerei, die lediglich 0,5 Prozent des weltweiten Fischfangs einnimmt, steht in keinem Verhältnis zur biologischen Reproduktionsmöglichkeit der Tiefseebewohner.
„Unabhängig davon, dass laut der Antwort der Bundesregierung die deutsche Fischflotte in den besonders sensiblen Bereichen unter 600 Metern selbst nicht aktiv fängt, hat auch Deutschland eine große Verantwortung beim Schutz der Tiefsee. Ich begrüße, dass die Bundesregierung einige wichtige Ziele grundsätzlich unterstützt, z. B. eine Tiefenbegrenzung der Fangmethoden, eine vorgelagerte Prüfung der Umweltverträglichkeit bestimmter Fischereiaktivitäten, das Verbot von Tiefseeschlepp- und –stellnetzen sowie die Vorschläge des Europäischen Parlaments zur Reduzierung unerwünschter Beifänge. DIE LINKE wird weiter darauf drängen, dass diese Anliegen zügig umgesetzt werden.“ – sagt Dr. Kirsten Tackmann, Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft.
Deutsche Fischereiboote haben in den Jahren 2009 bis 2012 über 1.300 Tonnen Meereslebewesen aus der Tiefsee gefangen. Dabei handelte es sich nach Angaben der Bundesregierung hauptsächlich um Tiefseekrabben und Goldlachse.
Mit einer Kleinen Anfrage (Drs. 18/2718) an die Bundesregierung zur Tiefseefischerei wurde das Thema von der Fraktion DIE LINKE zurück ins Licht der Aufmerksamkeit geholt versehen mit der Hoffnung, dass die Bundesregierung diesem Vorhaben auch im Europäischen Rat Tiefe verleiht.
Stille Wasser sind tief sagt der Leumund: Setzen wir uns dafür ein, dass tiefe Wasser nicht durch Menschenhand still sein werden.
Die Antwort der Bundesregierung finden Sie hier.