Mappus beerdigt erneuerbare Energien
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- 17 September 2010
Zu den Irrungen und Wirrungen in der Union zur Atomfrage
Der Bundesregierung geht es beim Energiekonzept längst nicht mehr um Wirtschaftlichkeit oder Klimaschutz. Atomstrom ist in der Koalition offenbar eine Prestigefrage geworden. Man kommt sich mittlerweile vor wie auf einem Flohmarkt. Die Regierenden versuchen sich gegenseitig mit immer abstruseren Ideen für Laufzeitverlängerungen der Atomkraftwerke zu übertreffen.
Wenn Baden-Württembergs oberster Atomlobbyist, Ministerpräsident Mappus, nun vorschlägt, aus Kohle und Gas als Energieträger auszusteigen, um den Atommeilern weitere 15 Jahre Laufzeit zu gewähren, zeigt das nur, dass die Union in der Atomfrage von allen guten Geistern, in jedem Fall aber von jeglichem Sachverstand verlassen ist. Wer den Ausstieg aus Erdgas fordert, beerdigt damit auch hocheffiziente, schnell regelbare Erdgasblockheizkraftwerke. Das aber ist genau die Brückentechnologie für den Ausbau erneuerbarer Energien, und die hat obendrein eine bessere CO2 Bilanz, als Atomkraftwerke.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen bei der Bundesregierung und auch das Umweltbundesamt haben vorgerechnet, wie es geht. Einhundert Prozent erneuerbare Energien bis 2050, ohne Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und ohne neue Kohlekraftwerke. Das ist machbar. Die Regierungsparteien müssen endlich von ihrem Atomritt runter und sich anstatt um die Belange der Atomindustrie um die der Menschen in unserem Land kümmern.