Scheitern von Doha wäre besser fürs Klima gewesen


"Die Klimagipfel sind nur noch eine einzige Farce. Je schneller der globale Treibhausgasausstoß ansteigt, je dringlicher die Warnungen der Klimawissenschaft werden, desto weniger kommen die internationalen Klimaverhandlungen von der Stelle. Ein Scheitern des Klimagipfels wäre für das Klima besser gewesen als die desolaten Beschlüsse von Doha.", bilanziert Eva Bulling-Schröter, die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzende des Umweltausschusses, die Ergebnisse des Klimagipfels in Doha. Bulling-Schröter weiter:

"Die Verlängerung des Kioto-Protokolls bringt dem Klima rein gar nichts. Die vereinbarten Klima-Ziele bedeuten Stillstand und werden durch zahlreiche Schlupflöcher ausgehöhlt. Nicht das Klima wurde gerettet, sondern die nachweislich ökologisch kontraproduktiven Marktmechanismen des Kioto-Protokolls. Auf eine solche zweite Kioto-Periode hätten wir gerne verzichtet.

Die EU hat in Doha Fortschritte in den Klimaverhandlungen massiv blockiert. Das EU-Minderungsziel von 20 Prozent bis 2020 ist heute schon erreicht. Klar, dass der Rest der Welt nicht freundlich "Danke" sagt, wenn die EU sich zu acht Jahre Nichtstun beim Klimaschutz verpflichten will. Die Bundesregierung hat fleißig mit blockiert. Umweltminister Altmaier hat nichts außer ein paar wohl klingenden Worthülsen mit nach Doha gebracht, während Wirtschaftsminister Rösler daheim die Fäden für eine Rolle rückwärts bei Energiewende und Klimaschutz zieht."

Climate Justice Now!

Freitag 7.12.2012

Heute ist – zumindest offiziell - der letzte Tag der Konferenz. Und ich hoffe, dass sie zumindest mit einem kleinen „Fortschritt“ endet …..

Wie jeden morgen fahren wir um 6:30 Uhr mit dem Bus los - vorbei an Glaspalästen und orientalischen Gebäuden. Heute ist in Katar Feiertag und nahezu kein Verkehr. Das Land hat, wie ich gelesen habe, weltweit den höchsten CO2- Pro-Kopf-Ausstoß. 44 Tonnen je Einwohner und Jahr, Deutschland hat jetzt 9,6 und Indien 1,2. Auch daraus könnte man die schwache Verhandlungsführung Katars auf dieser Konferenz erklären.

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"Aber natürlich müssen wir weiter kämpfen, um nicht deutlich über den zwei Grad zu landen"

05.12.2012 Eva Bulling-Schröter im Interview mit Klimaschutz-Netz.de

Am 26. November beginnt die nächste UNO-Klimakonferenz in Doha, Katar. Eva Bulling-Schröter, Abgeordnete und Umweltausschuss-Vorsitzende des Bundestages (DIE LINKE.), nimmt daran teil. Das Klimaschutz-Netz führte mit ihr ein Interview zu Plänen, Zielen und Möglichkeiten den Klimaschutz voranzubringen.

KSN: Hallo Eva, du fliegst wieder zur UN-Klimakonferenz. Wie ist dein Plan?

Eva Bulling-Schröter: Die Abgeordneten des Umweltausschusses sind wieder Teil der Deutschen Delegation. Als Ausschussvorsitzende habe ich für die Bundestagsabgeordneten quasi die Reiseleitung in Doha. Wir verhandeln natürlich nicht, das machen die ExpertInnen des Bundesumweltministeriums, später, im High-Level-Segment der zweiten Woche, dann Minister Altmaier.

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