„Wir stehen Seite an Seite mit der rumänischen Bevölkerung in ihrem bunten Protest gegen die skandalösen Vorhaben des US-amerikanischen Energieriesens Chevron in Pungesti. Die gewaltsame Räumung des Widerstandslagers durch Polizeikräfte in Kampfmontur ist der traurige Höhepunkt zahlreicher Repressionen gegen Demonstrantinnen und Demonstranten.“
Sabine Wils weiter: „Der berechtigte Widerstand der ansässigen Bevölkerung gegen die Zerstörung und Gefährdung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen muss immer mehr gelten, als die Profitinteressen von Großkonzernen. Die Proteste sind ein Zeichen dafür, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen in Europa Fracking nicht will. Als DIE LINKE. im Europaparlament erklären wir uns solidarisch mit den europaweiten Energiekämpfen gegen die Vormachtstellung globaler Energiekonzerne. Wir fordern, Fracking durch ein Verbot europaweit unmöglich zu machen und die endgültige Abkehr von fossilen Energieträgern. Die Energiewende kommt nur mit dezentralen, erneuerbaren Energieträgern in Bürgerhand.“
Hinter dem Begriff "Fracking" verbirgt sich eine Technologie zur Gewinnung von unkonventionellem Erdgas aus tieferliegenden Gesteinsschichten, die einen Versuch darstellt, der Erde die letzten, schwer zugänglichen fossilen Energieträger abzuringen. Dabei werden Schächte in die Erde gebohrt, in die unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand, Diesel und giftigen Chemikalien eingeführt wird. So wird das Gestein aufgebrochen bzw. aufgesprengt und das Gas freigesetzt. Fracking verursacht massive Umweltschäden und gefährdet das Grundwasser. Da Rumänien über hohe Erdgasvorkommen verfügt, ist es in den letzten Jahren in den Fokus von Energiekonzernen geraten. Obwohl sich die Anwohner Pungestis geschlossen gegen die Erschließung von Erdgas stellen, setzt Chevron die Fracking-Vorhaben fort und wird dabei von der rumänischen Regierung unterstützt. Die Bevölkerung in der betreffenden Region, die zu den ärmsten Regionen Rumäniens gehört, arbeitet überwiegend in der Landwirtschaft und ist für das tägliche Überleben auf eine intakte Umwelt angewiesen.
Brüssel, 17. Dezember 2013