Was is(s)t gesund?

Am 15. Januar 2012 öffnen sich zum 75. Mal seit 1926 die Tore des Berliner Messegeländes am Kaiserdamm für die Grüne Woche, die heute aus gutem Grund Internationale Grüne Woche heißt. Partnerland ist in diesem Jahr übrigens Rumänien. Wer allerdings bei der Grünen Woche nur an Essen und Trinken denkt, tut dieser Messe Unrecht. Denn sie ist längst auch ein agrar- und verbraucherpolitisches Großereignis und ein Pflichttermin zum Jahresauftakt für Agrar- und Verbraucherpolitikerinnen und -politiker - ob in Parlamenten oder Regierungen. Erst Recht in diesem Jahr, in dem die Diskussionen zur Agrarförderung nach 2014 in die Zielgerade einbiegen. Dabei geht es immerhin um die Verteilung eines immer noch großen Teils des EU-Haushaltes für einen lebenswichtigen Sektor, in dem die EU-weite Harmonisierung wie in keinem anderen politischen Verantwortungsbereich fortgeschritten ist.

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Bundestag streitet über Unkrautvernichter „Glyphosat“

(c) Franz Haindl PIXELIO www.pixelio.deDas Unkrautvernichtungsmittel Roundup Ready (RR) aus dem Hause Monsanto ist der weltweite Verkaufsschlager Nummer 1. Monsanto, Hersteller des berüchtigten Entlaubungsmittels „Agent Orange“ aus dem Vietnamkrieg, verdient sich mit RR eine goldene Nase, denn für RR wurden extra Pflanzen entwickelt, die gegen das Spritzmittel resistent sind. Mit Hilfe der Agro-Gentechnik wurden die Pflanzen so verändert, dass ihnen die Chemiedusche mit dem glyphosathaltigen RR nichts ausmacht. Alle anderen Pflanzen (für die einen sind es Unkräuter, für die anderen Beikräuter) haben das nachsehen und sterben.

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Gift auf dem Gabentisch

© Lukas Roschka / PIXELIO www.pixelio.deStrahlende Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum. Kerzen, Bratenduft und Geschenke. So wünschen wir uns das Ende der kommenden Woche. Doch aus den strahlenden Kinderaugen können bald Tränen fließen. Nämlich dann, wenn das gerade geschenkte Spielzeug wieder weggenommen werden muss. Weil es giftig oder krebserregend ist. Hohe Schadstoffbelastungen im Kinderspielzeug sind leider immer wieder ein Thema im Bundestag, nicht nur kurz vorm frohen Fest.

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Damit die Bäuerin im Dorf bleibt

Eine Landwirtin mit Leib und Seele, die neue „Gemeinsame Europäische Agrarpolitik“ und das Prinzip Gleichheit.

 

Neuzelle, der Ort im Südosten Brandenburgs ist vielen durch das gleichnamige Kloster ein Begriff.  Weniger bekannt –jedenfalls überregional - ist möglicherweise die Agrargenossenschaft Neuzelle. Die Vorstandschefin heißt Brigitte Gutzmer. Zu ihrem Leitungsteam gehören acht Männer. Zusammen händeln sie 120 Mitarbeiter, zehn Azubis, knapp sechstausend Hektar Acker- und Grünland, sechstausend Schweine, 2 600 Rinder, die meisten Milchkühe, etwa 150 davon Mutterkühe. Dazu kommt eine eigene Schlachterei, der Bauernladen, der Kartoffelschälbetrieb, ein Bauernmuseum – alles nahe beieinander. Was hier wächst und gedeiht, wird vor Ort verarbeitet, verkauft, verfüttert. Ein gesunder, biologischer Kreislauf. Die Restaurants, Großküchen, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten in der Region gehören zu den Kunden der Neuzeller Agrargenossenschaft. Die Leute ringsherum sowieso.

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