Aigners Antibiotika-Politik viel zu zögerlich

Aufregung im Hühnerstall? Foto: Günter Havlena www.pixelio.deVergangene Woche herrschte viel Aufregung im Hühnerstall. Nach monatelangen Debatten verabschiedete das Bundeskabinett endlich den Gesetzentwurf zur Änderung des Arzneimittelgesetzes. 1.700 Tonnen Antibiotika landen jedes Jahr in den deutschen Tierställen. Das sind deutlich mehr als vermutet und zweifellos alarmierend. Allerdings sagt die Gesamtmenge nur wenig über die konkret dahinter stehenden Probleme. Fest steht aber: Antibiotika werden bei den jährlich in Deutschland gehaltenen 800 Millionen Nutztieren nicht nur zu häufig, sondern auch unsachgemäß angewendet. Das erhöht das Risiko von Resistenzen. Die so wichtigen Arzneimittel wirken nicht mehr so gut bei der Behandlung von Infektionserkrankungen. Beim Mensch und beim Tier. Deshalb muss der Missbrauch von Antibiotika dringend reduziert werden. Nicht nur in der Nutztierhaltung, sondern auch bei Klein- und Heimtieren und auch bei uns Menschen.

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Aufs platte Land?!

Gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen sind keine Wohltätigkeit, sondern eine Frage der Zukunftsfähigkeit der GesellschaftDorfteich, Foto: Ruth Rudolph www.pixelio.de

In einem sehr ländlichen Wahlkreis sind die »Wege übers Land« einer Sommertour während der Parlamentsferien weit. Sie sind umso wichtiger, will frau am Puls der Zeit bleiben. Im Bundestagswahlkreis 57 (1) leben auf 5.000 Quadratkilometern etwa 200.000 Menschen, 40 pro Quadratkilometer. Nach EU-Normen ist die Region nahezu unbewohnt. Da ist viel Platz für LINKE-Politik für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen. Doch dieser verfassungsgebende Konsens ist gefährdet in einem Land, in dem die städtische Bevölkerungsmehrheit unterdessen mit 73 Prozent angegeben wird und »teile und herrsche« erfolgreiches Machtprinzip ist. Weder Landflucht noch demografischer Wandel seien politisch beeinflussbar, wird behauptet. In diesem politischen Klima wird der Anspruch auf gleichwertige Lebensverhältnisse schnell infrage gestellt. Zumal es von den Metropolen und ihren Speckgürteln aus gesehen so scheint, als würden in den Dörfern und kleinen Städten nur noch die Menschen wohnen, die nicht rechtzeitig weggekommen sind. Die zu träge, zu doof oder zu alt sind. Das ist ein Irrtum.

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Nicht Dürre, sondern Spekulanten sind die Preistreiber

Ein beliebtes Spekulationsobjekt. Foto: lutz stallknecht www.pixelio.deSommerzeit ist Erntezeit. Aber nicht überall. So besucht US-Präsident Obama Farmer in Iowa, die vor vertrockneten Mais- und  Getreidefeldern stehen, und verspricht ihnen - sehr wahlkampftauglich – schnelle finanzielle Hilfe.

Selbst der deutsche FDP-Entwicklungshilfeminister meldet sich besorgt zu Wort und fordert den sofortigen Verkaufsstopp für E10 an deutschen Tankstellen. Als indirekte deutsche Dürrehilfe und zur Vermeidung eines weiteren Anstiegs der Getreidepreise in der Welt.

Aber wie sind die wirklichen Zusammenhänge zwischen der Dürre in den USA und steigenden Getreidepreisen? Was hat die Dürre in den USA mit der Lebensmittelversorgung in der Welt und dem Brotpreis in Deutschland zu tun? Gefährdet die Dürre dort die Ernährungssicherheit in anderen Regionen der Welt? Und wenn ja, warum? Was ist dagegen zu tun?

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Mehr als ein Placebo

Bio-Weihnachtsgänse in Brandenburg, Foto: Christian RehmerFortschritt: Das vor zehn Jahren ins Grundgesetz eingefügte Staatsziel Tierschutz ist ein wichtiges Symbol. Jetzt fehlt nur noch die Umsetzung.

Wer seine Kinder ganzjährig observiert, wird feststellen, dass ihre Augen auch ganzjährig leuchten.“ Das weiß Max Goldt, bekannt als Schriftsteller, Musiker und Liebhaber veganer Brathendl. Dieter Stier weiß das nicht. Er ist Tierschutzbeauftragter der CDU/CSU-Fraktion und spricht immer davon, dass er auf die „leuchtenden Kinderaugen“ im Zirkus verzichten müsse, wenn dort keine Wildtiere mehr auftreten dürften.

Jetzt wird es einsam um Dieter Stier: Bundesministerin Ilse Aigner, CSU, zuständig für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, will das Tierschutzgesetz novellieren. Ziel unter anderem: ein Verbot von Wildtieren im Zirkus, Verbot des Schenkelbrands bei Pferden, Ergänzungen der Vorschriften zur Qualzucht und Anpassung von Regelungen zu Tierversuchen an EU-Recht. Der Entwurf wurde bereits vom Kabinett beschlossen und kommt demnächst in den Bundestag.

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