»Es ist deine Stadt - grab sie um!«

Urban Gardening in Leipzig, Foto: Jens-Eberhard JahnDie alte und die neue Gartenbewegung in Großstädten

In New York, Barcelona, Berlin und anderen Metropolen entstehen seit einigen Jahren städtische Gemeinschaftsgärten. Dieses sogenannte »Urban Gardening« ist längst auch in Leipzig angekommen. Innerstädtische Brachen gibt es hier genug. Und Leipzig ist die Keimzelle des deutschen Kleingartenwesens.

Leipziger Osten. Hier sind die Mieten billig. Auf Spielplätzen wird kistenweise Bier getrunken. Die Gentrifizierung hat diese Gegend noch nicht erreicht. Am S-Bahnhof Anger-Crottendorf steht die Ruine einer Druckmaschinenfabrik. Karl Krause, der Ende des 19. Jahrhunderts die Fabrik gründete, richtete unweit der Produktionsstätte Kleingärten für die Arbeiter ein. Diese Kolonien gibt es immer noch, sie heißen »Grüne Aue«, »Rosenaue«, »Kultur«. Im Kleingärtnerverein Kultur werden zur Vogelbrutzeit Birken gefällt. Laut Kleingartenrecht dürfen Wald- und Parkbäume auf den Parzellen nicht stehen. Andererseits sind Rodungen laut Naturschutzgesetz in der Zeit vom 1. März bis 30. September verboten. Ein Pächter sagt, dass der Vorstand des Kleingärtnervereins ihn zum Fällen der Birke genötigt habe. »Wir sind kulant, was die Einhaltung der Gesetze betrifft. Hauptsache, es sieht ordentlich aus«, erklärt ein Vorstandsmitglied. Der Kleingartenverein als rechtsfreie Diktatur des schlechten Geschmacks?

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Lebensmittel-Vernichtung verhindern

Überfluss ist Verschwendung
Essen steht auf der einen Seite für Gesundheit, Wohlergehen, Genuss und Kultur. Auf der anderen Seite bedeutet der fehlende Zugang zu  Lebensmitteln Krankheit, Armut, Ungerechtigkeit und Hunger. Der Umgang mit Lebensmitteln ist also von grundlegender sozialen und gesundheitlicher Bedeutung für den Menschen. Die gleichzeitig auftretenden Gegensätze von satt und hungrig weisen zudem auf eine fehlende Verteilungsgerechtigkeit zwischen Entwicklungs- und Wohlstandsländern, aber auch innerhalb einzelner Staaten hin.
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Das Positionspapier mit dem Titel "Lebensmittel-Vernichtung verhindern - Wirksame Strategien zur Vermeidung von Lebensmittel-Abfällen" gibt es als pdf-Download (127KB).

Saatgut-Urteil für mehr Vielfalt auf dem Teller

Foto mit einer Waage - Symbol der RechtssprechungEin bisschen war es wie bei David gegen Goliath. Und das Urteil der juristischen Auseinandersetzung um Saatgut endet auch genauso wie in der Bibel. Der kleine siegt über den Großen. Das war gut, revolutioniert aber noch lange nicht das Verhältnis zwischen Landwirtschaft, VerbraucherInnen und Zuchtunternehmen. Doch der Reihe nach…

Früher war die Zucht von Pflanzen und Tieren nur den Landwirtinnen und Landwirten überlassen. Ein Teil der Ernte wurde als Grundlage für das nächste Jahr einbehalten. So  entwickelten sie Sorten und Rassen so weiter, dass sie möglichst gute Erträge erwirtschaften konnten. Getauscht wurden mit dem Nachbarn und der Nachbarin oder auf Tiermärkten hinzugekauft. Diese Praxis hat sich im vergangenen Jahrhundert entscheidend geändert. Die wertvolle Zuchtarbeit an Nutztieren und Nutzpflanzen wird von Saatgutunternehmen und professionellen Pflanzenzüchtern betrieben. Die wollen für diese Leistung natürlich entlohnt werden. Dafür gibt es den Sortenschutz. Jahr für Jahr kaufen die meisten Agrarbetriebe nun zertifiziertes Saatgut als normales Betriebsmittel hinzu. Das ist ein riesiger, lukrativer Markt. Er ist hart umkämpft.

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Am eigenen Ast sägen – wie die Wälder Brandenburgs geplündert werden

Ein Stapel Feuerholz.Der Holzverbrauch für stoffliche Zwecke und die Verbrennung hat ab ungefähr 2000 in einem Umfang zugenommen, der einer ressourcenschonenden, klimagerechten und ökologischen Waldbewirtschaftung widerspricht. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Politik von Bund und Ländern wurde diese Entwicklung im stofflichen Bereich maßgeblich durch exportorientierte Sägekonzerne und große Sägewerke mit ihren Holzprodukten, aber auch Zellstoff- sowie Papierkonzerne voran getrieben.

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