Agro-Treibstoffe: Gesetzgebung in weite Ferne gerückt

Das Europäische Parlament hat über die Qualität von Kraftstoffen und Energie aus erneuerbaren Quellen (indirekte Landnutzungsänderungen) abgestimmt. Hierzu erklärt Sabine Wils, MdEP DIE LINKE und Mitglied im Umwelt-Ausschuss:
Das Europaparlament hat heute für eine Obergrenze von 6% Biodiesel in Bezug auf die 10% Beimischungsquote und die Einbeziehung von ILUC-Faktoren in die Treibstoffqualitätsrichtlinie gestimmt. Dies würde die endlose Ausweitung des Agro-Treibstoffverbrauchs  in Europa verhindern. Die unzureichende Regulierung für so genannten Biodiesel reicht jedoch nicht aus um die aktuellen katastrophalen Konsequenzen von Agrarkraftstoffen einzudämmen.

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Biokraftstoffe: Umweltausschuss widersetzt sich der Industrielobby

Zur heutigen Abstimmung über Qualität von Kraftstoffen und Energie aus erneuerbaren Quellen (indirekte Landnutzungsänderung) erklärt Sabine Wils, MdEP DIE LINKE, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit:

"Trotz massiver Widerstände einiger Industrielobbygruppen beinhaltet die heutige Abstimmung über ILUC (indirekte Landnutzungsänderung) positive und nachhaltige Vorschläge für die Herstellung von Biodiesel und für die Förderung erneuerbarer Energien."

Sabine Wils weiter: "Biokraftstoffe der ersten Generation dürfen bis 2020 nur noch bis zu einer Obergrenze von 5,5% vom Gesamtkraftstoffverbrauch verwendet werden. Der Anteil fortschrittlicher Biokraftstoffe muss mindestens 2,5% am Gesamtkraftstoffverbrauch ausmachen und die Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen gewinnt an Priorität."

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Nawaro-Bonus

Statement zum EEG-Bonus für Nachwachsende Rohstoffe
Dorothée Menzner, energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.

Erneuerbare Energien sind die Basis für die zwingend notwendige Energiewende. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat dafür wirkungsvolle Instrumente eingeführt. In gewissem Maße können dabei auch nachwachsende Rohstoffe sinnvoll als Energieträger eingesetzt und durch einen NawaRo-Bonus gefördert werden. Bei der konkreten Ausgestaltung muss man aber die Konsequenzen im Auge behalten, die der übermäßige Anbau von Energiepflanzen mit sich bringt.

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Keine Agroenergien gegen Raubbau und Vertreibung!

Palmenwald_-_Foto_-_M_-_pixelio.deDIE LINKE fordert eine grundlegende Überprüfung der nationalen und europäischen Ziele für biogene Kraftstoffe. Die überhöhten Quoten von zehn bis 20 Prozent gehen zu Lasten von Natur und Klimaschutz. Überprüfbare Nachhaltigkeitskriterien fehlen bisher. Notwendig ist auch ein Importverbot für Agroenergien, deren großflächiger Anbau zu Raubau an Tropenwäldern und Vertreibung von Kleinbauern führt. In Deutschland muss die Bioenergie-Förderung konsequent am Klimaschutz ausgerichtet werden. Das heißt im Zweifel: kein Strom aus Palmöl und Biogas statt Biosprit. Ein Positionspapier der AG Umwelt & Energie finden Sie hier.

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