Vielfältiges Saatgut statt einfältiger Agrarindustrie

Seit Mitte April 2013 kursieren aktuelle Meldungen durchs Netz, dass die EU-Kommission  beabsichtigt, die Saatgutgesetzgebung erheblich zu verschlechtern. Hintergrund ist eine Änderung des EU-Saatgutrechts durch ein umfassendes Gesetzespacket. Seit fünf Jahren wird daran gearbeitet, zuletzt wurde ein Entwurf Ende 2012 bekannt.

Das Online-Netzwerk campact, GLOBAL 2000 und die NGO „Save our seeds!“ haben Kampagnen gestartet. Sie kritisieren den Einfluss der Saatgutindustrie auf den Gesetzgebungsprozess. Tausende Bürgerinnen und Bürger schlossen sich bereits den Forderungen der Umweltverbände an. Auch Bundesagrarministerin Aigner äußerte sich ablehnend. Die Kritiker_innen befürchten, dass nach Annahme der vermeintlich beabsichtigten Verschlechterungen der Handel oder Tausch von alten, nicht EU-weit zugelassenen Sorten, erschwert oder teilweise sogar untersagt werden kann. Teilweise wird sogar befürchtet, Brüssel wolle nun schon bis in der Kleingarten hineinregieren. Dies wäre im Sinne der Agrobiodiversität ein erheblicher Rückschritt.

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Das Summen auf dem Acker

Foto: Maja Dumat www.pixelio.deEndlich ist Frühling. Es blüht, summt und brummt. Für die Landwirtschaft beginnt eine arbeitsintensive Zeit. Für Imkerinnen und Imker ebenfalls. Ihre Bienen schwärmen aus und sammeln Pollen. Zum Wohle ihre Volkes, seiner Königin und natürlich der neuen Bienengeneration. Damit leisten sie gleichzeitig wichtige Arbeit für uns Menschen – sie bestäuben die Kulturpflanzen für eine reiche Ernte und produzieren Honig.

Auch wenn es zwischen Bauernhof und Bienenstock so harmonisch summt, ist unsere Welt für Bienen und andere Insekten wenig friedvoll. Sie werden vielfältig bedroht. Der neue Greenpeace-Bericht „Bye, bye Biene“ veranschaulicht das Problem in den USA. Dort sind seit dem Jahr 2004 so viele Honigbienenvölker verloren gegangen, dass in den vergangenen fünfzig Jahren noch nie so wenige Bestäuber in Kultur gehalten wurden wie aktuell! In Deutschland ist die Entwicklung (noch) nicht so dramatisch, aber die Probleme nehmen zu.

In der Plenardebatte am Donnerstagabend habe ich darauf hingewiesen, dass die Ursachen des Bienensterbens sehr komplex sind. Oft ist es wohl die Summe der schädigenden Einflüsse, mit der die Bienenvölker nicht mehr fertig werden. Das heißt, es muss gleichzeitig an mehreren Schrauben im System gedreht werden. Wird nur eine einzelne Ursache beseitigt, bleiben die Probleme weiter bestehen.

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Aale vor dem Aussterben schützen

Foto: Torsten Weiler www.pixelio.deAm Aal scheiden sich die Geister. Den Einen schmeckt er als Räucheraal. Die Anderen ekeln sich vor seinem schlangenartigen Aussehen. Die Szene aus dem Film „Blechtrommel“ nach Günther Grass, in der Aale aus dem Pferdekopf quellen, ist vielen in schauriger Erinnerung.

Der Aal ist ein faszinierendes Wesen. Der Europäische Aal ist auf dem ganzen Kontinent verbreitet, bis nach Nordafrika und Asien. Das bis zu 1,5 Meter lange Tier ist ein wahrer Athlet. Er lebt in verschiedenen Lebensphasen sowohl im Salz- als auch im Süßwasser und überwindet auch Landpassagen. Sein Lebenszyklus beginnt und endet in der Karibik (Sargassosee). Dazwischen wandern Aale 6.000 km nach Europa, wo sie die Flussläufe hinauf schwimmen und Jahre in Seen, Teichen oder Flüssen verbringen, um dann zur Fortpflanzung in die Sargassosee zurückzuwandern. Zumindest wenn alles gut geht. Was viele nicht wissen: Der Aal steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.

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Schaf zu sein ist schwer...

… Schäfer_innen sein noch viel mehr.

Foto: proleo  / www.pixelio.deZwar war das Klon-Schaf Dolly vor vielen Jahren ein Polit-Star und auch „Shaun das Schaf“ erfreut sich großer Beliebtheit. Doch sonst wissen die meisten recht wenig über Shauns Artgenossen. Höchstens als  Wolfsopfer rücken Schafe gelegentlich in die öffentliche Wahrnehmung.

Das ist sehr bedauerlich, denn Schafe sind interessante Tiere und sie haben wichtige Aufgaben: sie pflegen die Kulturlandschaft, unterstützen den Naturschutz und liefern Fleisch, Milch und Wolle. In Brandenburg wurden 2011 ca. 78.000 Schafe gehalten. Tendenz seit Jahren leider stark sinkend. Nur noch 85 Haupterwerbsbetriebe gibt es in der Mark. Die meisten Betriebe halten die Schafe auf Weiden in der näheren Umgebung. Wanderschäfereien sind eine große Rarität.

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