Wir brauchen faire Milchpreise!
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- 15 Januar 2011
- von Dr. Kirsten Tackmann
In Europa ist der Erzeugerpreis für Milch - abgesehen von einem kurzen Zwischenhoch 2007 - seit Jahren nicht kostendeckend. Bei aktuell 20 cent / Liter stehen viele einheimische Milchviehbetrieben längst mit dem Rücken zur Wand. Nach Monaten mit hohen Verlusten haben manche bereits aufgegeben. Eine Abwrackprämie für Kühe wurde nun vorgeschlagen. Sie wäre aber keine Lösung, sondern eine Sterbehilfe für die Betriebe. Pro Jahr geben 5% auf. Sinnvoll wäre, wenn mit der Kuh auch die Milchquote (erlaubte Milchproduktionsmenge) staatlich aufgekauft würde. Die Discounter mit ihren Dumpingpreisen und die Molkereien verdienen mit der Milch viel Geld. Im Gegensatz dazu können viele Milchbäuerinnen und Milchbauern ihre Kosten nicht decken. Schuld ist eine verfehlte Politik. In Deutschland gibt es nur noch wenige Lebensmittelketten und Molkereien. Diese wenigen haben eine erpresserische Marktmacht gegenüber den vielen Milcherzeugerinnen und Milcherzeugern. Hinzu kommt, dass zu viel Milch produziert und diese zu wenig veredelt (z.B. zu Käse oder Joghurt) wird.