Grüne Woche: "Mischung aus Volksfest und Politik"

Heute Freitag öffnet die Grüne Woche wieder ihre Tore in den Charlottenburger Messehallen bis zum 26. Januar. Rund 400.000 Menschen schlendern jährlich durch die Messehallen unterm Funkturm. Die Hallen sind gefüllt mit Erzeugnissen der Land- und Lebensmittelwirtschaft, des Garten- und Holzbaus. Sie schlemmen und staunen. Die Grüne Woche ist ein willkommenes erstes Highlight jedes Jahr und der Erlebnisbauernhof zieht besonders viele in seinen Bann. 

Doch die IGW ist nicht nur Volksfest und weltweit größte Agrarmesse, sondern auch ein Markplatz der Informationen und Debatten. Zum Beispiel auf der agrarkritischen Demo „Wir haben es satt“ gleich am Sonnabend. Zum vierten Mal werden wieder Zehntausende durch das Berliner Regierungsviertel ziehen. Dieses Jahr unter anderem gegen das Freihandelsabkommen der EU mit den USA und für gute Arbeit in der Agrarwirtschaft. Zahlreiche Diskussionsveranstaltungen beschäftigen sich mit Problemen der ländlichen Räume, im Agrarhandel oder in der Tierhaltung. Bei einem globalen Forum werden Agrarministerinnen und Agrarminister aus aller Welt über Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung diskutieren. Auch der neue Agrarminister Friedrich hat zum traditionellen Agrarministergipfel eingeladen. 

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Plan B für gute Lebensmittel

„Wir haben es satt!“ Unter diesem Motto versammeln sich sicher auch im vierten Jahr zehntausende Demonstrantinnen und Demonstranten in Berlin. Sie wollen die Folgen sozial-ökologisch blinder Agrarpolitik nicht länger auf ihrem Teller und nutzen die mediale Aufmerksamkeit zum Auftakt der Grünen Woche für ihren Protest. Doch darüber freuen sich nicht alle. Aus großen Teilen der Agrarbranche weht ihnen eisiger Wind entgegen. Als Gutmenschen belächelt, wird ihnen vorgehalten, sie könnten nur deshalb von einer romantischen Öko-Agrar-Idylle träumen, weil die Mehrheit der europäischen Bevölkerung durch konventionelle Produkte satt wird.

Dabei wird übersehen, dass sich der Wind in der Gesellschaft längst dreht. Immer mehr Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel stammen und wie sie produziert werden. Und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Statt die Agrar-Demo abzustempeln, wäre die Agrarbranche gut beraten, die Kritik ernst zu nehmen und in einen Dialog auf Augenhöhe mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu treten. Bei allen auch berechtigten Einwänden gegen überzogene Skandalisierungen der Medien kann doch niemand ernsthaft behaupten, in der Landwirtschaft sei alles bestens.

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LINKE ruft zur „Wir haben es satt!“-Demo in Berlin auf

Interview mit der Agrarpolitikerin Dr. Kirsten Tackmann

Am 18. Januar 2014 werden wieder tausende Menschen in Berlin gegen die Agrarindustrie auf die Straße gehen. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ wird unter Anderem gegen Hungerlöhne, Umweltverschmutzung, das EU-US-Freihandelsabkommen demonstriert. Auch DIE LINKE ist wieder mit dabei. Linksfraktion und Partei haben dazu aufgerufen. nachhaltig-links sprach mit der Agrarexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann:

NL: Frau Dr. Tackmann, das ist nun schon die vierte Demo unter dem gleichen Motto. Wird´s nicht langsam langweilig?

KT: Nein, ganz und gar nicht. Die Probleme bestehen ja auch weiter. Das mobilisiert tausende Menschen aus der ganzen Republik. Der Demoaufruf unterscheidet sich jedoch von Jahr zu Jahr. Dieses Mal können wir ihn 100% unterstützen, weil es z. B. endlich auch mal um die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft geht. Wir rufen dazu auf, nach Berlin zu kommen und auf die Straße zu gehen, weil wir nicht wollen, dass dort nur grüne Fahnen wehen. Rote Fahnen sind gerade bei diesem Thema wichtig! Landwirtschaft geht uns alle an! Die Kritik am Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA finde ich gerade als Agrarpolitikerin sehr wichtig. Hier muss ganz klar „nein“ gesagt werden.

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Moratorium für Tiergroßanlagen

Ich hielt es nicht für möglich, aber im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD im Abschnitt „Landwirtschaft und ländliche Raum“ ist auf Seite 123 folgender Satz zu lesen: „Wir streben eine flächengebundene Nutztierhaltung an“. Und dieses Ziel wird noch ergänzt: „Wir werden überdies einen wissenschaftlichen Diskurs über tiergerechte Haltung von Nutztieren auf den Weg bringen“

Das könnte aus dem Wahlprogramm der LINKEN abgeschrieben sein: „Die LINKE fordert eine bodengebundene und tiergerechte Nutztierhaltung“. Auch die Naturschutzverbände und die Grünen stellen ähnliche Forderungen. Bisher hatte Schwarz-Gelb Tiergroßanlagen und große Schlachthöfe gefördert, insbesondere in den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Hälfte des in Deutschland geschlachteten Rind- und Schweinefleischs wird in über 100 Länder der Erde exportiert. In den letzten 10 Jahren ist der Fleischexport um 250 % gewachsen. Deutschland hat sich zur „Mastfabrik Europas“ entwickelt. Eine Abkehr von der Politik, veredelte Nahrungsmittel zu exportieren, ist sehr unwahrscheinlich. Größter Abnehmer von Geflügel- und Schweinefleisch sind Indien und China.

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